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Ein interkulturelles Bildungs- und Sportprojekt für Jugendliche

EBS Jahresbericht 2015

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Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015

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Teil 2: Ankunft in Kapstadt


Um 12 Uhr südafrikanischer Zeit ist es soweit - nach einer langen Reise mit Umstieg in Johannesburg befinde ich mich im Anflug auf Kapstadt. Die vielen Erzählungen im Vorfeld und meine Vorstellungen von dieser Stadt werden bei weitem übertroffen. Mir bietet sich ein atemberaubender Anblick. Das Meer, die vielen Häuser und im Hintergrund der Tafelberg beeindrucken mich tief und verschlagen mir für einen Augenblick die Sprache. In diesem Moment ist alles so echt! Keine entfernte Vorfreude, sondern Wirklichkeit. Als dann nach der Landung auch noch der Himmel aufreißt und die Sonne zum Vorschein kommt, ist es endgültig um mich geschehen. Es ist besser als alles andere was ich bisher gesehen habe.

Nachdem ich die Koffer am Laufband abgeholt habe, werde ich von Marius Blümel, meinem Ansprechpartner und Verantwortlichem bei der New World Foundation, abgeholt. Wir verstehen uns auf Anhieb und entdecken auch gleich eine große Gemeinsamkeit: Wir sind beide Fans von Teams aus der 2. Fußball Bundesliga - in dieser Saison, laut aktueller Tabellenlage, die zwei größten Anwärter auf den Aufstieg. Das bringt Gesprächsstoff!

Schon auf dem Weg zur Unterkunft in Lavender Hill, bekomme ich die Schattenseiten dieser Großstadt zu sehen. Rechts und links neben der Autobahn befinden sich Baracken, Wellblechhütten, Männer und Frauen die an der Leitplanke hoffnungsvoll, aber womöglich ohne realistische Aussicht, auf etwas warten. Dieser Anblick trifft mich sehr.

Als wir auf der Farm angekommen sind, lerne ich gleich drei weitere freiwillige Helferinnen aus Deutschland kennen. Sie nehmen mich herzlich auf und zeigen mir die Umgebung und den Supermarkt. Frisches Obst und Gemüse soweit das Auge reicht, an jeder Ecke Muffins, Süßigkeiten und typische einheimische Spezialitäten. Während dem Essen  tauschen wir unsere bisherigen Erfahrungen und Eindrücke aus. Von ihnen konnte ich viele wichtige Dinge mitnehmen, die ich mir vorher gar nicht so bewusst gemacht hatte.

Erschöpft von dem Flug und den vielen ersten Eindrücken schaffe ich es noch meine Tasche auszuräumen, bevor ich müde ins Bett falle.

Zum Glück kann ich gleich in der ersten Nacht gut schlafen, denn schon am nächsten Morgen geht es für mich richtig los. Um acht Uhr starten wir in den Kindergarten in Lavender Hill. Auf dem Tagesplan steht ein Ausflug zum Wynberg. Dort gibt es einen schönen Spielplatz und viel Natur. Die Kinder, alle zwischen drei und vier Jahren, reagieren von Beginn an sehr positiv auf mich. Schon auf der Busfahrt hatte ich mehrere kleine Kinderhände um mich herum und selbstverständlich wollten die Kleinen auch mit mir Händchen halten. Für mich ist es sehr schön, sie auf so unbeschwerte Weise spielen zu sehen - in ihren Townships geht das nicht, das wäre zu gefährlich. Nach unserem Hotdog - Mittagessen stürzen sich die Kleinen alle auf mich. Sie wollen meine Haare machen und mit mir spielen. Es bleibt ein unvergesslicher Augenblick. Auf der Rückfahrt schlafen wir alle erschöpft ein.

Anschließend geht es für mich am Nachmittag gleich weiter zur Prince George Schule in Lavender Hill. Dort findet unser erster Fußballunterricht statt. Etwa 50 Jungs wollten mitkicken, eine Anzahl mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe. Viele fragen mich direkt, ob ich Mesut Özil oder Bastian Schweinsteiger kenne. Unsere fußballerischen Qualitäten sind auch schon bei den Kleinsten in Südafrika bekannt ;-)

Den Feierabend nutzen meine Kollegin Antje und ich, um uns den Sonnenuntergang am Lions Head in der Nähe vom Tafelberg anzuschauen. Die Aussicht ist gigantisch und atemberaubend. Ein wunderbarer Ausklang für einen erfolgreichen und richtig schönen ersten Arbeitstag!