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Ein interkulturelles Bildungs- und Sportprojekt für Jugendliche

EBS Jahresbericht 2015

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Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015

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PROJEKTREISE Namibia, 29. September - 05. Oktober 2014


Einen sehr vollen Zeitplan hat der Mittwoch für uns parat. Früh am Morgen setzen wir uns ins Taxi zum OTB Sportladen um die Bestellung dem endgültigen Betrag der Materialspende anzupassen. Mit dem deutschsprachigen Chef Mark ist dieses Unterfangen auch wesentlich zielgerichteter und so haben wir circa 30 Minuten später den überarbeiteten Kostenvoranschlag in der Hand und begeben uns zu Fuß zur deutschen Botschaft.    

Dort angekommen sehen wir uns weiterer Bürokratie ausgesetzt. Seit neusten muss ein zusätzlicher Zuwendungsvertrag abgeschlossen werden. Eine positive Seite hat das ganze dennoch – Matze und ich dürfen für ein Foto dem Botschafter Herrn Onno Hückmann die Hand schütteln.    

Da bereits der nächste Termin ansteht, verschieben wir weiter Absprachen auf den Nachmittag und sitzen kurze Zeit später wieder im Taxi. Dieses Mal geht es wieder zur Augustineum Schule, um dort mit dem Sportkoordinator der Schule und der Nachbarschule weitere Details zu klären. Außerdem wird uns die Küche der Schule gezeigt und wir machen uns schlau, inwieweit eine Verpflegung der Campteilnehmer zu bewerkstelligen ist. Dankbar nehmen wir jeweils ein gebratenes Hühnchenbein entgegen. Bei dem vollen Zeitplan ist nicht wirklich Zeit für Mittagessen. Ein kleines Brötchen und eine Taxifahrt später befinden wir uns wieder in der Botschaft. Dieses Mal gilt es abzusprechen, wie genau das Camp vermarktet werden kann. Ein neues System bereitet noch Probleme, weswegen wir die Kontaktdaten nicht elektronisch sondern auf einem guten alten Blatt Papier überreicht bekommen.  

Eine weitere Taxifahrt später bleibt „zu Hause“ nur kurz Zeit um sich umzuziehen und den Rucksack umzupacken ehe es auf den Weg ins Independence Stadion geht. Auf dem Weg schauen wir kurz nach der Katze der Familie, bei der wir in den ersten Wochen gewohnt haben. Pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt mit der Nationalmannschaft treffen wir am Stadion ein. Der Testspielgegner Algerien und die Schiedsrichter sind auch bereits anwesend. Das Team Namibias trifft mit gut 30minütiger Verspätung am Stadion ein und bahnt sich seinen Weg durch die zahlreichen Bauarbeiter zum Spielfeld – auf dem zu diesem Zeitpunkt noch die Tore fehlen. Bis zum Anpfiff -15 Minuten verspätet- stehen auch zwei Tore parat und Matze hat auf dem Dach des Stadions Stellung bezogen. Neben dem festangestellten Videoanalyst des algerischen Teams, baut Matze seine Kamera auf. Die Trainerin Jacqueline Shipanga hat uns gebeten das Spiel für sie aufzunehmen und am morgigen Tag der Mannschaft zu präsentieren. In der Anfangsphase wird Algerien seiner Favoritenrolle nicht gerecht und Namibia spielt gut mit. Klare Torchancen gibt es allerdings nicht sehr oft, da dem letzten Pass häufig die Präzision fehlt. Mitte der zweiten Halbzeit geht Namibia dann in Führung, muss diese aber nach einer guten Einzelaktion zehn Minuten vor dem Ende wieder einbußen. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld erziehlt die kleinste Spielerin auf dem Platz wenig später doch noch per Kopfball den Siegtreffer für das namibische Team.

Mittlerweile ist es dunkel geworden und die Suche nach einem Taxi erweist sich als nicht einfach. Etliche Minuten später findet sich doch eins und wir sind mit einer kleinen Gruppe Deutscher, die allesamt beim NFA verschiedene Praktika absolvieren, auf dem Weg zum Andy’s um dort Champions League zu gucken. Das üppig ausfallende Schnitzel kommt uns heute gerade recht. Nach dem Spiel und einer letzten Taxifahrt fallen wir müde in unser Bett.

Den kompletten Vormittag verbringen wir am Donnerstag damit, das Video zu schneiden und zu analysieren. Anschließend besprechen wir eine Stunde mit Jaqueline welche Szenen wir mit welchen Kommentaren der Mannschaft vorstellen. Damit die Korrekturen nicht immer nur von ihr aus kommen, überlässt sie uns nahezu die komplette Präsentation, welche die Spielerinnen dankend annehmen.     
Auf der Rückfahrt machen wir wieder einmal Bekanntschaft mit der sehr unübersichtlichen Preispolitik der hiesigen Taxifahrer. Unsere Fahrt soll pro Person 20N$ kosten. Mit uns steigt ein weiterer Fahrgast ein, welcher circa 300 Meter vor unserem Ziel wieder aussteigt und nur 10N$ zahlt. Offensichtlich ist hier irgendeine Grenze, nach der es auf einmal doppelt so teuer wird. Kurzerhand steigen wir auch aus und geben das Geld wenig später lieber in einer Metzgerei für Grillfleisch aus, welches wir uns am Abend schmecken lassen.

Der Freitag verkommt ungewollt zu einem „Home-Office“ –Tag, was an einigen kurzfristigen Absagen liegt. Das Training bei P.A.Y. mussten wir auf Grund des Länderspiels am Mittwoch auf Freitag verlegen. Kurz bevor wir uns auf den Weg machen, erreicht uns ein Anruf, dass der Platz leider wegen Vorbereitungen für ein Box-Event nicht zur Verfügung steht. Für die Nationalmannschaft sollen wir eigentlich eine 11+ Einheit leiten, doch kurzerhand entschließt die Trainerin, der Mannschaft frei zu geben. Die Spielerinnen sollen Kraft tanken für das nächste Freundschaftsspiel gegen Algerien. Die letzte Freizeitverabredung, einen kurzen Rundflug über Windhoek mit Ewald, fällt aus, da das Flugzeug bei den Mechanikern steht.
Somit verbringen wir den Tag damit per Mail und Telefon einerseits Schulen zu kontaktieren und andererseits uns mit verschiedenen Zeitungen in Verbindung zu setzen.

Der freie Tag scheint der namibischen Mannschaft gut zu tun. Das zweite Spiel innerhalb weniger Tage gegen Algerien beginnen sie dominant. Statt wie ursprünglich geplant im Sam Nujoma Stadion musste die Partie aufgrund von Bauarbeiten auf einen kleinen Kunstrasenplatz beim Funktionsgebäude des namibischen Verbandes verlegt werden. Auf dem kleinen Platz entwickelt sich natürlich ein ganz anderes Spiel als Tage zuvor auf dem großen Rasenplatz im Independence Stadion. Wir sind wieder mit der Kamera dabei und beobachten wie Namibia eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen auslässt und das ein oder andere Mal ins Abseits rennt. Am Ende steht es nach vier Standardsituationen 3:1 für Namibia.

Nach dem Spiel geht es mit unserem Freund Noel vom namibischen Fernsehen auf den Markt von Katutura und wir lassen uns das dort köstlich gegrillte Abendessen schmecken. Im Anschluss geht es weiter zu einer Kollegin von ihm. Vor einer kleinen Kneipe mitten in Katutura genießen wir die namibische Gastfreundschaft und sind wahrscheinlich im Umkreis mehrerer Kilometer die einzigen Weißen, doch das stört uns wenig. Zu fortgeschrittener Stunde werden wir noch nach Hause gefahren.

Am Sonntag bereiten wir die folgende Woche vor und investieren einige Zeit damit, das Videomaterial vom gestrigen Spiel gegen Algerien zu analysieren.