EBS Jahresbericht 2015
Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015
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Projektreise Namibia 2015, Swakopmund
Auf Ballhöhe Blog 2015 Namibia, Windhuk
Projektreise Japan 2015
PROJEKTREISE Namibia, 20. Oktober - 26. Oktober 2014
Es wird ernst. Die Wochen auf die wir die letzten zwei Monate hingearbeitet haben beginnen. Zum Reinkommen startet am Montag erst einmal nur der Schiedsrichterkurs in der Ella du Plessis Schule. Zuvor geht es schon einmal groß Einkaufen. 35 Packungen Toast und entsprechend Belag werden in den Einkaufswagen gepackt. Da staunen die umstehenden Passanten nicht schlecht, als wir mit einem kompletten Einkaufswagen voller Brot Richtung Kasse gehen. Wir bringen alles zur Augustineum Schule in den Kühlraum der Schulkantine und machen uns anschließend auf den Weg Queen und Kephas einzusammeln. Die beiden sind aktive Schiedsrichter des namibischen Verbands und haben sich bereit erklärt unser Projekt mit einem Schiedsrichterkurs zu unterstützen. Wie es für Namibia leider üblich ist, tröpfeln die Teilnehmer nach und nach ein, wobei selbst der Frühste eine viertel Stunde zu spät da ist.
Am Abend treffen sich alle noch einmal in Joes Beerhouse um sich auf die kommenden Tage einzuschwören und letzte Absprachen zu treffen.
Bevor die ersten Kinder eintreffen, gilt es noch die 350 Sandwiches zu schmieren und das Feld zu präparieren. Wir teilen es in 24 mehr oder weniger große Abschnitte ein und installieren ein Soundsystem um später Ansprachen halten zu können. Und dann ist es Zeit, dass die ersten Kinder eintreffen. Unglücklicherweise treffen Sie pünktlicher ein, als ihre Lehrer. Sie springen überall auf dem Gelände herum und sind nur langsam wieder einzufangen. Ich schaue noch einmal kurz beim Schiedsrichterkurs vorbei, doch ich merke schnell, dass er gut läuft und so mache ich mich zurück zur Nachbarschule und unterstütze die anderen mit den Kids. Hier sind die ersten Lehrer bereits mit ihren Kids am trainieren. Da einige Lehrer unentschuldigt fehlen, stehen einige Kinder ohne Trainer da. Kurzerhand springen einige aus unserem Team ein und übernehmen eine Gruppe. Als nach knapp 90 Minuten die Kraft der Kinder nachlässt, teilen wir noch das Essen aus und dann ist der erste Camptag auch schon geschafft. Am Abend gucken wir noch Champions League ehe wir ins Bett fallen.
Der riesige erste Einkauf hat leider kaum den ersten Tag überlebt, weswegen wir gleich wieder einkaufen gehen. Dieses Mal etwas mehr, um am nächsten Tag nicht einkaufen gehen zu müssen. Wir belegen die Sandwiches mit Wurst und Käse, wobei die Wurst um einiges besser bei den Kids ankommt. Am heutigen Tag wartet darüber hinaus noch eine Überraschung auf die Kinder. Da die namibische Frauennationalmannschaft leider nach der Vorrunde des Cups ausgeschieden ist, kam uns der Gedanke, dass die eine oder andere Spielerin bei unserem Camp vorbeischauen könnte. Es erforderte nicht viel Überzeugungsarbeit, die Nationalspielerinnen für unsere Idee zu begeistem und so kommen sechs Spielerinnen vorbei. Sie spenden noch einmal 10 Fußbälle, helfen bei der Essensaufgabe und haben dann alle Hände voll zu tun, den Kids Autogramme auf Ihre T- Shirts zu geben. Das Ganze hat zwar zur Folge, dass das Training nach gut einer Stunde vorbei ist, doch ich bin mir sicher, dass dank der großartigen Alternative kein Kind darüber besonders traurig war.
Nach einigen erfolglosen Versuchen einen Termin zu finden, nimmt uns Ewald am Abend mit zu seinem kleinen Flugzeug und dreht mit uns eine Runde am im Abendrot getauchten Himmel von Windhoek. Da wir kurz nach dem Start mit einem kleinen Vogel zusammenstoßen, ist der Flug etwas früher zu Ende – ein unvergessliches Erlebnis ist es trotzdem.
Wenig später treffen wir uns wieder beim Fußball gucken, wo Ewald uns 5 Säcke Holz zum braiin (grillen) am Turniertag verspricht.
Zwei Praktikantinnen von Klaus, Christina und Nadine haben am Donnerstag ihren letzten Tag. Da sie uns in der Zeit in der sie hier waren tatkräftig unterstützt haben, helfen wir Ihnen mit „unserem“ Auto aus, zum Flughafen zu kommen. Ansonsten läuft das Camp heute ganz normal weiter. Die fehlenden helfenden Hände machen sich bemerkbar indem der Arbeitsaufwand für jeden einen Tick größer ist. Dennoch läuft auch dieser Tag gut, bis wir am Abend einen Anruf bekommen, dass ein Kind von P.A.Y bisher nicht zu Hause aufgetaucht ist. Besorgt rufen wir den Fahrer an, der die Kinder beim Jugendzentrum abgesetzt hat. Dieser versichert uns, dass alle Kinder dort ausgestiegen sind. Glücklicherweise bekommen wir 20 Minuten später einen weiteren Anruf. Das Kind ist aufgetaucht. Der kleine Johannes war vom Training so begeistert, dass er bis in die Nacht weiter kicken war. Erleichtert fallen wir ins Bett.
Am nächsten Tag fängt Matze Joahnnes kurz ab und teilt ihm mit, dass wir es super finden, dass er so viel Spaß am Kicken hat, aber er möge doch bitte beim nächsten Mal seine Eltern informieren.
Ansonsten steht noch ein weiterer großer Einkauf an. Um am morgigen Tag etwas mehr Luft zu haben, bereiten wir die Sandwiches für den Turniertag auch schon vor. Das heißt, dass wir zu viert innerhalb von etwas mehr als einer Stunde 700 Sandwiches schmieren müssen. Danach können wir erst einmal keine Wurst oder Käse mehr sehen. Damit die Kinder sich auf den großen Tag morgen vorbereiten können, endet das Camp heute etwas früher. Auch wir haben so noch etwas mehr Zeit, letzte Vorbereitungen zu treffen.
Und dann ist er da: Der Tag auf den wir 9 Wochen lang hingearbeitet haben. Er beginnt um 6 mit einem kleinen Frühstück ehe es los geht Richtung Schule. Dort hatten wir eigentlich gehofft, die Lautsprecher bereits zu erblicken, aber von denen fehlt jede Spur. Auch als mit leichter Verspätung die ersten Lehrer auftauchen hat keiner die Anlage dabei. Immerhin die bestellte Security ist pünktlich. Immer mehr Kinder treffen ein. Mit einiger Verspätung findet sich dann auch der Lehrer ein, der den Schlüssel für den Raum in dem die Anlage verstaut ist mitbringt. Mit knapp 90 minütiger Verspätung rollt dann endlich der Ball. Die ausgebildeten Schiedsrichter machen einen tollen Job und erleichtern uns die Arbeit an der Turnierleitung ungemein. Das kann man leider nicht von allen Trainern behaupten. Sie nehmen die Sache leider viel zu ernst und wollen jede Entscheidung des Schiedsrichters stundenlang mit der Turnierleitung diskutieren. Den Vogel abgeschossen hat dann aber ein Trainer von P.A.Y., der schon beim Trainerkurs eher durch Abwesenheit glänzte. Da wir aber jeden Trainer brauchen, bitten wir auch ihn eine Mannschaft zu übernehmen. Das hat dann aber leider zur Folge, dass er (19 Jahre alt) sich beim U16 Turnier selbst einwechselt und als man ihn zur Rede stellen will, querfeldein abhaut und seine Mannschaft im Stich lässt. Zum Glück kommt in diesem Moment Harry, der Torwarttrainer der Nationalmannschaft zur Hilfe und übernimmt die Mannschaft.
Auch Ewald kommt zur Hilfe. Er hat unsere bestellten Würstchen abgeholt und stellt sich nun an den Braii. Als die Würstchen fertig sind, müssen uns Tim und Christian leider auch schon verlassen. Für sie geht es nach ereignisreichen zwei Wochen schon wieder zurück nach Deutschland.
Zum Glück kommen über den Tag verteilt immer wieder Wegbegleiter der letzten 9 Wochen vorbei und helfen uns bei der Durchführung des Turniers, so dass wir um kurz nach 5 endlich die Gewinner des Turniers prämieren können. Wir machen noch ein paar Fotos ehe es ans Aufräumen geht. Wenig später ist es dann geschafft. Die Kinder verlassen glücklich, geschafft und mit einer Medaille um den Hals das Schulgelände und auch wir brechen auf. Völlig geschafft von 10 Stunden in der Sonne machen wir uns auf den Weg zu den Finalspielen des Women Championship. Wir kaufen uns was zu Essen und zu Trinken und setzen uns auf die Tribüne. Nach dem Spiel um Platz drei ist uns dann aber sehr nach einer Dusche. Also brechen wir auf, machen uns frisch und schauen noch beim Oktoberfest in Windhoek vorbei. Den Abend über bekommen wir noch einige SMS von Trainern, die sich für die tolle Zeit bedanken. Zufrieden stoßen wir auf die vergangenen Wochen an.