PROJEKTREISE Namibia, 13. Oktober - 19. Oktober 2014

In dieser Woche wird es nun endlich ernst -  der Trainerkurs startet. Bevor wir uns jedoch zur Augustineum Schule aufmachen, schauen wir noch einmal bei der Khomasdal Primery School nach dem Rechten. Anschließend kaufen wir die Brötchen für den Lunch während des Kurses und fahren dann zur Schule. Da wir den Raum erst kurzfristig von der Schule zugeteilt bekommen haben, konnten wir die Teilnehmer nicht rechtzeitig informieren. So müssen wir sie nun am Eingang einfangen und dann zum Raum führen. Das nimmt einige Zeit in Anspruch, da die Lehrer natürlich nicht pünktlich um zwei eintreffen sondern verteilt über eine Stunde hinweg.

Sportklamotten haben auch die wenigsten dabei, aber hier können wir mit mitgebrachten Trikots aus Seligenstadt aushelfen. 30 Lehrer haben wir auf unserer Teilnehmerliste, davon kommen täglich zwischen 15 und 20. Aber die die Anwesend sind, machen auch engagiert und mit Freude mit. Während des Kurses müssen Tim und Niko zum Flughafen fahren um weitere Verstärkung einzusammeln. Christian springt kurzfristig für unsere Ausfälle ein und unterstützt das Team die nächsten zwei Wochen. Nach dem Kurs liefern wir auch ihn bei seiner Unterkunft ab und lassen ihn erstmal ankommen. Am Abend treffen wir uns nochmal in Joes Beerhouse und heißen Tim und Christian nochmal offiziell in Namibia willkommen.

Der Dienstag beginnt mit einem kurzen Interview übers Telefon mit den deutschen Hörfunk in Namibia. Anschließend begutachten wir die mitgebrachten Materialien von Tim und Christian. Da beide relativ viele Trikots mitgebracht haben, schauen wir bei OTB vorbei und erkunden uns, ob es möglich ist, die neu gekauften Trikotsätze in Bälle umzutauschen. Da dies möglich ist, haben wir noch knapp 50 zusätzliche Bälle für das Camp zur Verfügung. Außerdem bekommen wir grünes Licht bezüglich des Autos. OTB braucht das Auto in nächster Zeit nicht und so können wir es noch bis zum Ende nutzen. Als dankeschön kümmern wir uns um das zerbrochene Fenster. Leider ist es nicht so schnell erledigt wie wir gehofft haben. Die Werkstatt hat nämlich wenige Tage zuvor die von OTB bestellte und bereits bezahlte Scheibe in ein anderes Auto eingesetzt. Also müssen wir uns wohl oder übel noch ein wenig gedulden.

Beim Trainerkurs gehen wir heute mit den Lehrern das FIFA Verletzungsprofilaxeprogramm 11+ durch. Im Anschluss geht’s ins Stadion zum wichtigen Spiel der namibischen Frauen gegen die Elfenbeinküste. Es entwickelt sich ein spannendes Spiel das mit zwei Freistoßtoren, gerecht verteilt in die Halbzeit geht. Wir sitzen dieses mal nicht bei den VIPs, sondern in den Menschenmassen und bekommen die gute Stimmung im Stadion hautnah mit. In der zweiten Halbzeit verliert Namibia etwas den Faden und es spielt eigentlich nur noch die Elfenbeinküste. Über die außen kreieren sie immer wieder gefährliche Angriffe. Kurz vor dem Ende fällt dann das mittlerweile verdiente 2:1 für die Elfenbeinküste, die in der Nachspielzeit noch das 3:1 nachlegen. Somit benötigt Namibia im letzten Spiel ein besseres Ergebnis gegen die die favorisierten Nigerianerinnen als die Elfenbeinküste gegen Sambia. Nach dem Spiel unterhalten wir uns noch kurz mit Harry, dem Torwarttrainer, der uns berichtet, dass die Kapitänin, der auffällig starken Nummer 14 der Elfenbeinküste bei einer Ecke in den Schritt gefasst hat und wohl männliche Geschlechtsmerkmale ertastet hat. Leider ist ein Einspruch zu teuer und bei der CAF wenig erfolgversprechend, weswegen Namibia darauf verzichtet.
Da es zur besseren Abstimmung wichtig ist, mobil erreichbar zu sein, steht am nächsten Morgen ein Besuch bei MTC an, um für Christian und Tim ein Handy mit namibischer Simkarte zu kaufen. Das günstigste Handy bekommen wir für 170N$. Im Anschluss geht es weiter zu einer Druckerei, wo wir Preise für ein Banner einholen.

Während Matze am Nachmittag den Kurs hält, bauen die anderen im Hintergrund die ersten Tore auf uns beginnen die ersten Bälle per Hand aufzupumpen. Am Abend treffen wir uns bei unserer Gastfamilie und grillen uns ein 2 kg schweres Steak.
Da der Transport zum Camp noch nicht für alle Kinder geklärt ist, starten wir am Donnerstag morgen einen Rundruf über Hitradio Namibia. Während Matze beim Sender ist, schneide ich die Videoanalyse für die Nationaltrainerin zusammen.
Anschließend holen wir uns noch von der Botschaft das „OK“ für unser Banner ehe wir es in Auftrag geben.

Von der einen Schule ist bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziger Lehrer aufgetaucht, weswegen wir kurzerhand beschließen, diese Schule aus dem Programm nehmen. Ersatz ist schnell gefunden. Einer der anwesenden Lehrer ist an einer Privatschule angestellt. Eigentlich sind diese Schulen nicht unsere Zielgruppe, aber als sie anbieten, Schüler anderer Schulen mit ihrem Schulbus einzusammeln, nehmen wir sie gerne in das Programm auf.
Am Abend sind wir ziemlich platt, weswegen wir nur schnell daheim etwas kochen und dann schlafen gehen.

Am Freitag wird endlich die Scheibe eingesetzt. Beim Trainerkurs beeilen wir uns etwas, damit alle noch rechtzeitig ins Stadion kommen. Dort findet das entscheidende Spiel zwischen Namibia und Nigeria statt. Da wir mit dem Kurs beschäftigt waren, konnten wir uns bei der Sports Kommission keine Karten holen. Eigentlich sollten wir aber auch mit unser Akkreditierung zu unseren Plätzen kommen. Nicht so in Afrika. Wir wurden von einem zum nächsten Zuständigen geschickt, wo jedoch keiner so richtig Ahnung hatte. Irgendwann wird es uns zu doof und wir holen uns eine Bratwurst und ein Bier und setzen uns auf die Mediatribüne, die wiederum gar nicht richtig kontrolliert wird. Nach dem Spiel was durch einen Doppelschlag Nigerias vor der Halbzeit entschieden wurde, gehen wir noch zu Andys und lassen den Tag ausklingen.

 Am Wochenende schauen wir noch einmal bei den Kids der Hope Initiative vorbei und spielen mit ihnen ein wenig Fußball. Von dort schauen wir bei Olaf vorbei, der mit uns ein Interview führt für die Allgemeine Zeitung. Am Abend kochen wir uns schauen die Sportschau.

Am Sonntag wird Wäsche gewaschen und letzte Vorbereitungen getroffen ehe es zu Klaus zum Grillen geht.