EBS Jahresbericht 2015
Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015
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Projektreise Namibia 2015, Swakopmund
Auf Ballhöhe Blog 2015 Namibia, Windhuk
Projektreise Japan 2015
PROJEKTREISE Namibia, 01. September - 07. September 2014
Zu Beginn der Woche erschwert ein defekter Router unsere weitere Arbeit. Mit sehr langsamen mobilem Internet auf dem Smartphone schreiben wir weitere Kontakte an und machen Termine aus. So fortschrittlich Smartphones heutzutage auch sind, das Schreiben und Versenden von längeren Mails ist auf einem Laptop doch um einiges komfortabeler.
Wir vereinbaren u.a. mit Physically Active Youth (P.A.Y.) ein Treffen für den morgigen Tag und mit der deutschen Botschaft für den darauffolgenden Tag. Am Abend erkunden wir Joe’s Bierhaus, eine Touristenattraktion, die auch von den Einheimischen gerne aufgesucht wird. Da es den Abend doch wieder frischer wurde, sind wir froh einen Platz in der Gastwirtschaft und nicht im Biergarten unter freiem Himmel zu bekommen. Die Küche bietet eine bunte Mischung aus afrikanischer und deutscher Küche. Ich entscheide mich für Jägerschnitzel aus Antilope mit Spätzle und werde nicht enttäuscht. Auch Matze schien mit seinem Burger recht zufrieden zu sein.
Das Physical Active Youth-Gelände, liegt in Katutura. Wir machen uns nur mit einem Stadtplan und einer groben Ahnung wo sich das Gelände befindet auf den Weg. Natürlich finden wir das Ziel nicht sofort und halten auf einem Parkplatz, auf dem wir versuchen unseren Kontakt zu erreichen. In diesem Moment ist das Guthaben unserer Handys leer, sodass wir uns noch einmal zur Tankstelle aufmachen müssen. Von dort erreichen wir schließlich Nenad, den Projektkoordinator des After-School-Programms, der uns den Weg zum gewünschten Ziel beschreiben kann. Die Einrichtung verfügt über kleine Unterrichtsräume, in denen angemeldete Schüler Nachhilfe in Anspruch nehmen können, ehe sie sich sportlich betätigen. Außerdem befindet sich in der Nähe ein recht passabler Fußballplatz. Auch die Resonanz auf unsere Idee eines Fußballcamps für Mädchen und Jungen ist sehr positiv. Sogar vom Erscheinen vom Fernsehen und sonstiger Presse ist die Rede. Wir bleiben dennoch erst einmal etwas zurückhaltend. Natürlich sollen möglichst viele Kinder teilnehmen können, dennoch bringt ein zu großes Event am Ende niemanden etwas. Zum Schluss werden wir noch über das Gelände geführt.
Um pünktlich beim Treffen in der Botschaft zu sein, fahren wir eine Stunde früher in die Stadt und besichtigen die nahegelegene Christuskirche und die Alte Feste. Letztere ist momentan leider wegen Sanierungen geschlossen, sodass wir sie nur von außen betrachten konnten. Wenig später fahren wir mit dem Fahrstuhl in den sechsten Stock des Sanlam Zentrums um dort in der deutschen Botschaft ein sehr freundliches Gespräch über das weitere Vorgehen vor Ort zu führen. Uns wird eine Materialspende in Aussicht gestellt, die jedoch noch einen offiziellen Antrag benötigt.
Am Abend begeben wir uns zum Sportplatz des Sport Klub Windhoek. Wir sind mit den alten Herren verabredet um mit ihnen zu trainieren. In den ersten Minuten kämpfen wir noch etwas mit der dünnen, trockenen Abendluft Windhoeks, doch dann wird es besser. Es macht Spaß sich nach etwas mehr als einer Woche wieder sportlich zu betätigen. Daran ändert auch der leicht geschwollene Knöchel (bin leicht umgeknickt) und die brennende Lunge am Ende nichts. Als es wenig später im Vereinsheim ein frisch gezapftes Bier gibt, sind die Strapazen schnell vergessen. Da interessiert es auch wenig, dass Deutschland zu diesem Zeitpunkt 4:0 gegen Argentinien zurück liegt. Weltmeister sind wir ja schon.
Leider hat der SKW in der Vergangenheit wenig gute Erfahrungen mit Fußballcamps außerhalb ihres eigenen Jugendförderungsprogramms gemacht und hält sich deshalb unserem Projekt gegenüber eher distanziert. Dennoch befürwortet der Sportklub unser Vorhaben und gibt uns noch Tipps für weitere hilfreiche Kontakte.
Am Donnerstagvormittag steht ein Umzug auf dem Plan. Wir ziehen zu einer Familie eines GIZ Mitarbeiters, die bisher im Urlaub war und die uns für die restliche Zeit günstig eine Unterkunft zur Verfügung stellt. Nachdem wir uns eingerichtet haben, werden wir mit einem leckeren T-Bone Steak vom Grill willkommen geheißen.
Um weiterhin mobil zu bleiben, verlängern wir am frühen Freitag unseren Mietwagen. Wenig später sind wir auf dem Weg zur Spitzkoppe, dem „Matterhorn Namibias“. Auf dem Weg dorthin machen wir Bekanntschaft mit der recht eigenmächtig handelnden Polizei Namibias. Hinter einer Kuppe springt auf einmal ein Polizist auf unsere Fahrbahn und zwingt uns zum Anhalten. Matze steigt aus und erkundigt sich was los sei. Angeblich waren wir 1 km/h zu schnell unterwegs. Auf dem Weg zum Polizeiauto wird ihm erklärt, dass nun 1.000 namibische Dollar fällig sind. Da uns im Vorfeld empfohlen wurde, nie viel Geld dabei zu haben, kratzen wir unser letztes Bargeld zusammen. Die knapp 100 Dollar steckt sich der Polizist daraufhin in die Hosentasche und schmeißt seinen Strafzettelblock zurück in den Kofferraum. Bevor er es sich anders überlegt, fahren wir weiter.
Zum Sonnenuntergang erreichen wir den Campingplatz und bauen schnell die Zelte auf und machen den Grill an. Das Essen schmeckt in dieser traumhaften Kulisse gleich doppelt gut. Die Nacht ist allerdings wenig erholsam, da der Wind dauerhaft am Zelt rüttelt. Noch etwas müde krabbeln wir um kurz vor sechs aus dem Zelt um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. Das Naturschauspiel entschädigt für den fehlenden Schlaf. Wir packen unsere Sachen ein um uns am Eingang des Campingplatzes frisch zu machen und zu frühstücken. Frisch gestärkt machen wir uns mit dem Bergführer Lazarus auf den Weg zu einer kleinen Wanderung. Nach einem kurzen knackigem Aufstieg über 100m erreichen wir das „Bushman Paradies“. Hier zeigt uns Lazarus unter anderem einen giftigen Strauch, Früchte aus denen die Ureinwohner Kaffee gewinnen und Höhlenmalereien. Ähnliche Malereien finden sich auch wenig später in einer kleineren Höhle wieder. Etwas überraschend bekommen wir von Lazarus hier den identischen Text noch einmal erzählt. Etwas irritiert, lassen wir uns aber nichts anmerken und sprechen den Text innerlich mit. So dienten die Malereien früher zur Kommunikation untereinander. Die gemalten Tiere zeigen in die Richtung der Wasserstelle in der Nähe. Außerdem erkannte man Menschen mit Pfeil und Bogen und auch Kreaturen mit dem Kopf eines Menschen und dem Körper eines Tieres. Dies hat wohl einen religiösen Hintergrund. Nach einem Abstecher zum Drehort des Films 10.000 B.C. wo wir Zebras und Springböcke zu sehen bekommen ist die Tour auch schon zu Ende und wir treten die Heimreise an. Nach knapp 40 km auf Schotter sind wir froh wieder auf Asphalt zu fahren. Drei Stunden später sind wir müde aber zufrieden wieder zurück in Windhoek.
Den Sonntag verbringen wir mit Regeneration und der Aufarbeitung der Woche. Am Abend kochen wir uns noch etwas und genießen das Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland.