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Ein interkulturelles Bildungs- und Sportprojekt für Jugendliche

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Abschlussbericht Namibia Windhuk 2015

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Projektreise Japan 2015

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PROJEKTREISE Japan 2015, Fukushima, 06.-07.Juni / JOHANNES


Neuer Tag, neuer Standort. Wir verlassen die Küste und fahren durch eine bergische und bewaldete Landschaft Richtung Fukushima City. Es regnet. Die Scheiben des Autos beschlagen, doch unser Fahrer besteht darauf lediglich die Umluft einzuschalten. Die radioaktive Strahlung ist hier in der Umgebung zwar fast nicht vorhanden, dennoch gibt es vereinzelte Hotspots, in denen etwas höhere Werte gemessen werden.

Am frühen Nachmittag erreichen wir den Sportplatz der Stadt. Neben einem Aschplatz stehen hier auch zwei Kunstrasenplätze zur Verfügung. Auf den Plätzen findet ein U-12 Turnier statt. Mit vierzig Kindern der teilnehmenden Mannschaften sollen wir gleich noch trainieren. Während die Kinder kurz verschnaufen, bauen wir auf. Die Sonne hat in der Zwischenzeit den Regen verdrängt. Optimale Fußballbedingungen also.

Aufgeregt blicken die Kinder zu uns auf, als sie vor uns sitzen und wir über Lautsprecher vorgestellt werden. Akiko steht wie üblich zwischen Kyle und mir und übersetzt fleißig – was würden wir nur ohne sie machen. Wir zählen die Kinder unauffällig durch, um sicher zu gehen, dass wir auch für alle noch ein Geschenk haben. 56, naja fast vierzig.

Dann geht das Training los. Den Kindern ist kaum anzumerken, dass sie bereits ein paar Spiele in den Knochen haben, so engagiert machen sie mit. Nach jeder Übung müssen manche lustige Bestrafungen absolvieren, wie beispielsweise Star-Jumps. In der Luft werden Arme und Beine sternförmig vom Körper gestreckt, während man laut ruft: „I’m a star!“ In der ersten Runde wissen manche noch nicht so recht, was sie davon halten sollen, doch schnell taut auch der letzte auf und macht den Spaß gerne mit.

Zwei Stunden später ist dann auch die letzte Einheit der Reise absolviert. Gert hatte zwischenzeitlich noch die Highschoolmannschaft aus Fukushima trainiert. Ihr Heimatplatz ist seit Jahren nicht mehr bespielbar. Nachdem wir Hosen und Stutzen verteilt haben, fahren wir weiter zur Unterkunft.

Es wird wieder typisch japanisch. Wir beziehen ein großes Tatamizimmer und begeben uns in ein Bad im Erdgeschoss. Das Becken dort, wird durch eine heiße Quelle mit Wasser gespeist. Bevor man ins Becken steigt, säubert man sich gründlich. Hierfür steht ein kleiner Hocker vor einem niedrig hängenden Spiegel bereit. Während die Japaner sich im Sitzen säubern, bevorzuge ich dann doch die Variante im Stehen. Das heiße Wasser lässt und schnell die Arbeit der letzten Tage vergessen.

Entspannt geht es zum Abendessen. Auf dem Weg die Treppe hoch, schauen uns die Kinder des Hauses mit großen Augen an. Ausländer verirren sich wohl fast nie hier her – Schade eigentlich. Sie verpassen echt was. Das Essen hat dann nochmal vieles zu bieten, was die japanische Küche so hergibt. Es wird auf einem kleinen Tischen am Boden serviert (Bei der Menge bin ich geneigt zu sagen, dass die Tische vielleicht sogar zu klein waren). Herrlich!

Die Mutter der Kinder erklärt uns, was da so alles aufgetischt wurde. Ihr Sohn huscht mit ins Zimmer und beobachtet uns schüchtern aber neugierig aus der Ecke. Ein T-Shirt für ihn und ein Trikot für seine Mutter später ist aber auch hier das Eis gebrochen.

In der folgenden Nacht findet das Finale der Champions League in Berlin statt. Der Wecker ist extra auf viertel vor vier gestellt um pünktlich zum Anpfiff vor dem Fernseher zu sitzen. Als es dann soweit ist, bleibe ich dann doch lieber liegen und gönne mir ein paar Stunden Schlaf. Gert schafft immerhin eine Halbzeit ehe er müde zurück unter die Bettdecke kriecht. Kyle hingegen schlägt sich die komplette Nacht um die Ohren.

Mit Fisch am frühen Morgen kann ich mich auch nach knapp zwei Wochen nicht so wirklich anfreunden. Allerdings hat man hier beim Frühstück einiges an Fisch auf Lager. Ich esse so gut es geht um den Fisch herum. Frisch gestärkt geht es dann mit dem Zug zurück nach Tokyo.

Zum Abschied schenken uns die Kinder noch selbstgebastelte Origami. Sie winken unserem Auto hinterher und das Mädchen ruft: „ Kommt wieder!“ – ich hoffe das werden wir.